Also, es gibt hierzu noch mehr neue Erkenntnisse:
Die Privatkunden-Hotline wusste gestern nichts mit dem Leistungsmerkmal "CLIP -no screening-" anzufangen. Daraufhin rief ich die Telekom-Störungsstelle an, und meldete eine "wahrscheinlich bundesweite Störung des ACR"
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Heute erhielt ich einen Rückruf von der Technik, dass mit dem ACR alles in Ordnung sei, jedoch das Abweisen von Anrufern, die eine "CLIP -no screening-"-MSN übermitteln, mit ACR nicht möglich sei. Ich könne jedoch bis zu 10 Rufnummern in der Vermittlungsstelle hinterlegen, die dann automatisch abgewiesen werden würden.
Daraufhin äußerte ich mich sehr betroffen drüber, dass ein ausreichender Schutz vor anonymen bzw. auf eigenen Wunsch anonymisierten Anrufern nicht bestünde. Meines Erachtens sollte ACR auch diejenigen ausschließen und blockieren, die etwas anderes übermitteln wollen als sie übermitteln sollen, nämlich deren eigene Rufnummer. Ansonsten wäre ACR wirklich sinnlos.
Weiterhin deutete ich an, dass es wahrscheinlich alleine in Deutschland so um die 160 Call-Center geben würde, die im Auftrag von Tele2 deren Produkte verkaufen, der Konzern Tele2 sich jedoch offensichtlich außer Stande sieht, ein zentrales Register von "Werbeverweigerern" anzulegen - eine angebliche Verpflichtung hierzu bestünde nur bei den jeweiligen Call-Centern. Und da ich dass Gefühl habe, dass jedes neue Tele2-Callcenter auch mich anrufen würde - unter Nutzung einer "CLIP -no screening-"-Funktion wohlgemerkt - würde mir das ACR absolut nichts mehr nutzen.
Der Techniker wirkte zwar betroffen, meinte jedoch hierzu, dass "Siemens oder AlcaTel" da jetzt erst einmal etwas erfinden müssten, dass auch Anrufer ohne verifizierte Rufnummern blockiert. Doch so einfach sei das ja nicht. Sehr viele Kunden würden CLIP -noscreening- mittlerweile haben wollen, so dass es ja nun auch von der Telekom auf Nachfrage angeboten würde.
"Acha", dachte ich, "also doch!" - und rief als nächsten die Privatkunden-Hotline an, um das Leistungsmerkmal "CLIP -no screening-" zu beauftragen. Komisch, die Mitarbeiterin wusste auch direkt bescheid, und nannte mir den Bezugspreis von
1,95 € monatlich.
Auf meine Nachfrage hin, wie ich es mit meinen Endgeräten anstellte, etwa keine MSN zu senden, ohne jedoch diese MSN zu unterdrücken, konnte mir meine Gesprächspartnerin mitteilen, dass es ausreichen würde, das CLIP -no screening- einzuleiten (bei Phoner - wenn das Leistungsmerkmal aktiviert ist - mit einen "*"), jedoch dahinter keine Rufnummer zu notieren. Es handelt sich somit nicht um eine fallweise oder ständige Unterdrückung der Rufnummer (was bei der Telekom dem Leistungsmerkmal CLIP2 oder CLIP3 entsprechen würde, wenn ich mich nicht täusche) - die würde durch das ACR blockiert werden - sondern um die Übermittlung von "NICHTS"...
Seltsamerweise findet sich darüber in den Tarif- und Funktionsübersichten im Internet rein garnichts!
Diese Geschichte nimmt nun also eine völlig neue Qualität an, und ich vermute, dass die Deutsche Telekom nicht mit Leichtigkeit in dieser Zwickmühle verbleiben können wird: Einmal möchte sie ja nun auch Call-Center-Kunden bedienen, denen die üblichen Tricks zum Umgehen so gut wie jedes Schutz-Mechanismusses vor anonymen Anrufen bekannt sein dürften. Zum anderen ist die Deutsche Telekom rechtlich verpflichtet, unentgeltlichen Schutz vor anonymen Anrufern anzubieten.
Sobald ich Bescheid durch die Bundesnetzagentur habe, mache ich weitere Rückmeldung zu dieser Form von Geschäftemacherei und Pflichterfüllung
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Viele Grüße vom Kai